Relgionen und Staaten, geht das gut?

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Gelöscht_09041201

Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Nach den Diskussionen um Papst, Piusbrüder bei der katholischen Kirche in der aktuellen Presse, im Großen , den Foreneinträgen zu den ZJ und den Äusserungen, man bräuchte keine Kirche oder Staat im Kleinen.

Das ist nur eine ganz kleine Aufzählung, die man mit Sicherheit ständig und täglich erweitern könnte um andere "Glaubensansätze". Es geht mir nicht darum, wer glaubt hier "richtig", wer hat hier einen alleinigen Anspruch auf seinen wahren Gott oder Götter hat.

Es geht mir um die Frage, unterwandert jede Art von Religion nicht auf Dauer den demokratischen westlichen Staat?
Aktuell forderte Frau Merkel Klarstellung vom Vatikan, dieser sagt, das ginge sie nichts an, ist unangebracht. Verständlich, ist nicht des Kanzlers Einflussbereich. Doch nicht mal im eigenen Land lässt sich vermutlich die kath. Kirche durch Frau Merkel belehren.

Geht ein miteinander nur, wenn Staat und (jede Art von) Kirche (oder Glaubensgemeinschaft) rigoros getrennt werden?
Widerspricht nicht das Problem der Kirche mit Homosexualität dem Antidiskriminierungsgesetz?
Was ist für den Gläubigen wichtiger, das Grundgesetz oder die Bibel?



vg
Heinrich5

Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Da hat treumie gleich mehrere Fragen aufgeworfen. Zu der Überschrift „Religion und Staat geht das gut?“ kann ich nur sagen, es geht mehr schlecht als recht, aber nicht sehr gut. Bei einer rigorosen und konsequenten Trennung von Staat und Religion würde es sehr viel besser gehen. Es heißt immer, bei uns ist Kirche und Staat getrennt. Das stimmt aber so nicht. Die Trennung von Staat und Kirche ist aufgeweicht von Konkordaten und Staatskirchenverträgen.

Die Religionsausübung wurde 1919 in der Weimarer Nationalversammlung leider nicht zur Privatsache erklärt, sondern blieb öffentliche Angelegenheit, die aber dem Staat entzogen wurde. Das war schon ein Fehler. Der 1919 geschaffene Regelungskomplex, der auf Religionsfreiheit, weltanschaulicher Neutralität des Staates und Selbstbestimmung aller Religionsgemeinschaften beruht, hat Religion nicht zur Privatsache erklärt. Dieses Konzept wurde, auch als „hinkende Trennung“ bezeichnet

Weiterlesen kann man bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Trennung_v ... und_Kirche

Daraus resultiert zum Beispiel heute noch:

Erhebung von Kirchensteuer. Die gibt es z. Bsp. in den USA und Polen nicht. Da müssen sich die
Kirchen vom Spendenaufkommen der Gläubigen finanzieren.

Christliche Feiertage sind aufgrund der Verfassung geschützt, davon könnten auch einige abgeschafft werden.

Der Religionsunterricht ist an staatlichen Schulen ordentliches Lehrfach, da mehren sich auch die Stimmen diesen abzuschaffen.

In manchen Gerichtssälen und Schulen hängen Kreuze, mit welchem moralischem Recht eigentlich?

Staatlich finanzierte Universitäten unterhalten theologische Fakultäten. Wegen der weltanschaulichen
Neutralität des Staates muss deren Lehrkörper und inhaltliche Ausrichtung wesentlich von den
Kirchen bestimmt werden. Darüber hinaus unterhalten einige Universitäten außerhalb der theologischen Fakultäten sogenannte Konkordatslehrstühle, die staatlich finanziert sind, bei deren Besetzung die katholische Kirche jedoch ein Mitspracherecht hat. Die verfassungsrechtliche Zulässigkeit der Konkordatslehrstühle ist umstritten.

Religionsunterricht an Schulen:
Zu kontroversen Debatten kommt es, wenn am Verhältnis von Staat und Kirche bzw. Religion etwas geändert wird, wie im Fall des brandenburgischen Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde-Unterrichts oder dem Verbot von Kruzifixen oder Kopftüchern in der Schule.

Islam-Unterricht an Schulen:
Ebenso strittig ist die Einführung des islamischen Religionsunterrichts an staatlichen Schulen; in diesem Fall vor allem deshalb, weil hierfür bisher kein Partner für den Staat zur Verfügung steht, nach dessen Glaubensgrundsätzen unterrichtet werden könnte. Deshalb sind zum Teil Formen des islamischen Religionsunterrichts entwickelt worden, bei dem allein in staatlicher Verantwortung islamische Religionslehre unterrichtet wird, was jedoch unter dem Aspekt der staatlichen Neutralität und der Trennung von Staat und Religion verfassungsrechtlich äußerst problematisch ist.

Ein wichtiger Rechtsgrundsatz in Deutschland ist, dass der Staat die Religionsgemeinschaften organisatorisch einbinden, ihnen aber nicht ihre Inhalte vorschreiben kann, weil der Staat die grundgesetzlich geschützte Religionsfreiheit beachten muss.

Religiöse Symbole im öffentlichen Raum sind teilweise zulässig, stoßen jedoch immer wieder auf Ablehnung, wie es einerseits der Kruzifixstreit und andererseits der Kopftuchstreit zeigt.

Staatliche finanzielle Leistungen an die Kirchen, finanziert vom Steuerzahler, egal ob der Mitglied einer Kirche ist oder nicht. Pfarrer stehen wie Beamte auf der Gehaltsliste des Staates. Atheisten bezahlen so auch den Pfarrer mit.
Kritik am Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland gibt es seitens der Humanistischen Union und anderer konfessionsloser oder liberaler Kreise. Sie fordern eine Trennung von Staat und Religion im laizistischen Sinne.

Dann gab es noch das Reichskonkordat von 1933
zwischen Hitler und dem Vatikan. Es wird auch heute noch für die Bundesrepublik Deutschland als gültig betrachtet.
Neben den Umständen des Zustandekommens des Konkordats wird von Kritikern (berechtigt) vor allem vorgebracht, das Konkordat unterlaufe die Trennung von Staat und Kirche.

Heute ist die Rechtslage so, dass zwar völkerrechtlich das Reichskonkordat Bund und Länder bindet. Das Grundgesetz hat aber – insoweit im Widerspruch zum Völkerrecht – den Ländern Möglichkeiten gegeben, von diesen Regelungen abzuweichen. Tun sie das, handeln sie möglicherweise völkerrechtswidrig, doch kann der Bund dies nicht verhindern. Nach innerstaatlichem Recht sind die Länder hierzu sogar verpflichtet, wenn Bestimmungen des Reichskonkordats im Widerspruch zu nationalem Verfassungsrecht stehen. Damit ist das Reichskonkordat das einzige heute noch gültige außenpolitische Abkommen aus der Zeit des nationalsozialistischen Deutschen Reiches. (Was für eine unsinnige Unordnung in der Rechtslage)

Der Artikel 138 der Weimarer Verfassung, der über Artikel 140 des Grundgesetzes weiterbesteht fordert, dass die „auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften durch die Landesgesetzgebung“ abzulösen seien, was in den mehr als 80 Jahren, die seit Verkündung der Weimarer Verfassung verstrichen sind, nicht geschehen ist.

Dem wird allerdings von kirchlicher Seite wiederum entgegen gehalten, dass die staatlichen Leistungen abzulösen nicht bedeute, sie ersatzlos entfallen zu lassen, sondern ihre Höhe auf neuer Rechtsgrundlage zu regeln.
Weiterlesen bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat

Die vollkommen ungenügende Trennung von Kirche und Staat bzw. Trennung von Staat und Religion wirft also viele Probleme auf. Die hätten wir alle nicht wenn wir eine Trennung von Staat und Religion im laizistischen Sinne hätten. Auch in der Auseinandersetzung mit dem Islam bezüglich des Vormarsches des Islam in Deutschland hätten wir dann viel weniger Probleme
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von niels »

Was Religion und Staat zusammenhält bzw. - hielt war in der Geschichte selten etwas "Gutes" für die Bürger / Menschen darin. Zumindest bisher ging es doch hauptsächlich um Machtferhalt und Machtfestigung einzelner - zulasten der Masse.

Wohin die "vollkommene" Form dieser Symbiose - der "Religionsstaat" - führt, zeigen Staaten wie Iran und Saudi Arabien heute doch recht eindringlich. Dabei sind dort schon die meisten Einwohner Glaubensanhänger der Staatsreligion. Viele der dort lebenden Menschen (obgleich vom selben Glauben) fühlen sich unterdrückt, mißbraucht, mißachtet oder mit ihren (oft nur allzu) menschlichen Bedürfnissen ausgegrenzt. Für viele Religiöse ist diese Lösung fern in ihrer Schönheit und schön in ihrer Ferne...

Ich dachte immer, der Mensch hätte sich (sozusagen als "Krone der Schöpfung") mittlerweile doch etwas weiterentwickelt (er behauptet es ja laufend) als es der Fall zu sein scheint. Noch immer schreien Menschen nach Religion oder gar dem "vollkommenen, allerheiligsten Religionsstaat". Solange dies so bleibt, wird auf unserer Erde keine Ruhe einkehren und es auch keinen nächsten nennenswerten Entwicklungsschritt der Menschheit / des Lebens geben.

Ich habe nur arge Bedenken, das dieser nächste Schritt - diese Geburtswehe einer neuen, vernünftigen / verständigeren Menscheit - mit einer durch die Religionen ausgelösten Massenausrottung einhergeht, wie ihn nicht mal die Dinosaurier erleben mussten.

Vielleicht ist die Religion ja so etwas wie die in das "Konzept Mensch" bereits eingebaute "tickende Zeitbombe", die ihn - um der Entwicklung folgender Lebensformen Platz zu machen - auslöschen soll? Meint: Schafft der Mensch nicht sich mittelfristig von ihr zu befreien, wird er zukünftig von seiner eigenen Entwicklung selbst überholt.
Christel
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Was treumie aufzählt, habe ich anders wahrgenommen. Z.B. von „man bräuchte keinen Staat“, habe ich nichts gelesen.

Die Fragen waren: Wieviel Staat? In welchem Bereichen soll der Staat wirken? - Wie auch immer, ich gehe davon aus, dass treumie einen Bereich sieht, wo der Staat nicht hinreicht....

Ja, das finde ich gut so. Das war gut im Nationalsozialismus (keine vollständige Gleichschaltung, so wie in anderen Bereichen),
das war gut in der DDR (20 Jahre Friedliche Revolution sicher auch, weil es da eine Nische gab, wo der Staat nicht hinreichte).

Also ich bin für die Trennung von Kirche und Staat!
Das hat sich bewährt!

Ob noch zu wenig Trennung?
Heinrich5 hat geschrieben: Daraus resultiert zum Beispiel heute noch:

Erhebung von Kirchensteuer. Die gibt es z. Bsp. in den USA und Polen nicht. Da müssen sich die
Kirchen vom Spendenaufkommen der Gläubigen finanzieren.
Die Kirchensteuern zahlen dennoch die Gläubigen. Der Staat behält für seine Dienstleistung des Einzugs einen Teil der Kirchensteuer ein, was auch den Konfessionslosen zugute kommt. Sozialeinrichtungen der Kirche(n), die auch von Zusatzspenden der Gläubigen finanziert werden,
kommen ebenfalls auch den Konfessionslosen zu Gute...
Heinrich5 hat geschrieben:Christliche Feiertage sind aufgrund der Verfassung geschützt, davon könnten auch einige abgeschafft werden.
Das hatten wir schon. Nach dem 3. Oktober 1990 kamen einige Feiertage wieder zurück!
Heinrich5 hat geschrieben:Der Religionsunterricht ist an staatlichen Schulen ordentliches Lehrfach, da mehren sich auch die Stimmen diesen abzuschaffen.
Das ist ja auch für Dich Indoktrioination. - Keine Indoktrination sind für Dich antireligiöse Bücher für Kleinkinder. Ethikunterricht unter Regie des „Humanistische Verband Deutschlands (HVD) (Freidenker), verpflichtend auch für Kinder christlicher Eltern.
Im Bundesland Berlin sind mehr als 40.000 Schüler Teilnehmer an Humanistischem Lebenskundeunterricht, der alternativ zum Religionsunterricht angeboten wird. „Humanistische Schulen“ sind in Bayern und Berlin im Stadium der Planung. Der HVD Berlin erbringt mit Sozialstationen, Beratungsstellen, betreutem Wohnen, Sterbebegleitung, Trauergruppen u.v.a. eine Fülle von Dienstleistungen. Es existiert ein eigener Jugendverband namens „Junge HumanistInnen“.
Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern verankert ist der HVD Träger einer Vielzahl von Kindertagesstätten, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit und Schülerclubs. Er ist auch tätig in der Schulsozialarbeit.
http://de.wikipedia.org/wiki/Humanistis ... utschlands

Außerdem organisiert u.a. der HVD die Judendweihe.
Gott sei Denk besteht heute kein Zwang mehr daran teilzunehmen und hoffentlich nie wieder!

Nicht zu vergessen, Christen sind Steuerzahler und Staatsbürger. – Nicht nur Deine Weltanschunung, Heinrich und Euer Interessen zählen.
Christen haben dieselben Grundrechte!

Eine christliche Staatsreligion ist keine Perspektive. Selbst wenn wir könnten... Das wollen wir gar nicht!
Ein neuer Weltanschauungsstaat, wie z.B. die DDR einer war, ein Albtraum.

LG Christel
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Heinrich5

Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Christel schrieb:
Außerdem organisiert u.a. der HVD die Judendweihe. Gott sei Denk besteht heute kein Zwang mehr daran teilzunehmen und hoffentlich nie wieder!
Übersehen wird, dass es die Jugendweihe schon seit mehr als hundert Jahren gibt. Die gab es nach dem zweiten Weltkrieg nicht nur in der DDR sondern auch in der BRD und Berlin-West.
„Freidenker und Freireligiöse in der Bundesrepublik und West-Berlin begingen nach Kriegsende die Jugendweihen weiter und arbeiteten teilweise an einem anderen Inhalt und modernen Form. Die Jugendweihen blieben hier eine Art Aufnahmezeremonie in die freigeistigen Verbände. Als Jugendweihe-Spruch wurde in den 1960er Jahren zum Beispiel dieser Reim Erich Mühsams verwendet (Deutscher Freidenker-Verband, Landesverband Berlin e.V.)
Weihespruch:
Wollt ihr die Freiheit, so seid keine Knechte.
Wollt ihr das Gute, so schaffet das Rechte.
Wollt ihr die Ernte, so sichert die Saat.
Wollt ihr das Leben, so leistet die Tat.
Als Buchpräsent wurde zum Beispiel Das Buch der Freiheit – Stimmen der Völker und Nationen aus vier Jahrtausenden von Anna Siemens und Julius Zerfass (Frankfurt am Main, 1963) verwendet.
Um die Jahrtausendwende nahmen, je nach Region, bis zu 40 Prozent der Jugendlichen freiwillig und ohne Zwang in den neuen Bundesländern an Jugendweihen teil.Jugendweihen werden von freireligiösen Gemeinden, freigeistigen, freidenkerischen und humanistischen Organisationen, sowie vor allem in Ostdeutschland, aber nicht nur dort, sondern auch in Westdeutschland (ohne Zwang) von speziellen Vereinen durchgeführt. Zum Teil werden sie nicht mehr als Jugendweihen, sondern als „Jugendfeiern“ bezeichnet.
Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Jugendweihen bzw. Jugendfeiern.
Zum Beispiel ist es in den meisten Schweizer Gemeinden üblich, alle Jungbürgerinnen und -bürger (d.h. alle, die gerade 18 Jahre alt geworden sind) zu einer säkularen Feier einzuladen. Sinn und Zweck ist die Einführung der Jugendlichen in die politische Gemeinschaft. Dazu erhalten die Teilnehmenden im Vorfeld oder während der Feier zumeist die Bundesverfassung und ein Büchlein mit den wichtigsten Informationen zur politischen und kulturellen Lage im Kanton. Ähnliches findet auch in anderen Ländern statt.

In der DDR wurde die Jugendweihe vom sozialistischen Staat für seine marxistisch-leninistische Erziehung der Jugend missbraucht. Dieses heute immer wieder herauszustellen um die Jugendweihe zu verunglimpfen, ist bezeichnend für Jugendweihegegner, welche keine besseren Argumente parat haben.
Gelöscht_09041201

Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Christel hat geschrieben:Nicht zu vergessen, Christen sind Steuerzahler und Staatsbürger.

Ja.. und? Astrologen und Fussballspieler auch.. für letztere ist das runde Leder Gott.. auch wenn pausenlos darauf eingetreten wird.. nunja, jedem sein Glauben, jedem sein Gott :mrgreen:

Beides wird nicht als Schulpflichtfach eingeführt.. zumindest derzeit..


Es gibt eben Dinge die für das Leben wichtig sind, z.B. WISSEN, und Dinge die man besser in der Freizeit organisieren sollte.
Das könnte sonst dabei heraus kopmmen:
Er/Sie kann gut glauben, aber an der Kasse sollte er/sie lieber nicht sitzen.. na Klasse.. nimmt er/sie halt einen Besen..



Nicht zu vergessen, Astrologen und Fussballer sind Steuerzahler und manchmal auch Staatsbürger.
Christel
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Treumie, „Religionsunterricht an Schulen?“ versuchte wir hier zu diskutieren:
http://eichsfeld.net/eicforum/viewtopic.php?f=10&t=1132

Es geht mir um die Frage, unterwandert jede Art von Religion nicht auf Dauer den demokratischen westlichen Staat?

Also um die Frage: „Abschaffung der Religion“?
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

..........Also um die Frage: „Abschaffung der Religion“?
Diese Frage, Abschaffung der Religion, stellte treumie nicht.

Im Ausgangsposting steht die Frage von treumie:
Es geht mir um die Frage, unterwandert jede Art von Religion nicht auf Dauer den demokratischen westlichen Staat?
Geht ein miteinander nur, wenn Staat und (jede Art von) Kirche (oder Glaubensgemeinschaft) rigoros getrennt werden?
Wenn man einer Religion freie Hand lässt, wird sie versuchen den Staat zu unterwandern. Ein vernünftiges Miteinander geht nur, wenn Staat und Kirche nicht nur halbherzig sondern rigoros voneinander getrennt werden und Religion auch tatsächlich Privatsache wird.
Gelöscht_09041201

Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Christel hat geschrieben:Treumie, „Religionsunterricht an Schulen?“ versuchte wir hier zu diskutieren:
viewtopic.php?f=10&t=1132

Es geht mir um die Frage, unterwandert jede Art von Religion nicht auf Dauer den demokratischen westlichen Staat?

Also um die Frage: „Abschaffung der Religion“?

Christel, zunächst Danke für deine Zurechtweisung. Ich schweifte scheinbar bis zur Unkenntlichkeit vom Thema ab. Sorry.

Hier in diesem Thread ging es MIR ja eigentlich um die Frage "Relgionen und Staaten, geht das gut?" Siehe Überschrift.
Und "Abschaffung der Religion?" rechtfertigt schon fast einen neuen Thread 8)
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Religionen und Staaten gab es praktisch immer.

Erst im 20. Jahrhundert gab es atheistische Weltanschauungsstaaten, wo Religion mehr oder weniger unterdrückt wurde.

Wo ist das Problem?
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Heinrich5 »

Es gibt Staaten und es gibt Weltanschauungen. Was bitte ist ein Weltanschauungsstaat?
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Christel »

Z.B.:
DDR
Sowjetunion
China
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Gelöscht_09041201

Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Christel, für Dich scheint grundsätzlich eine Verbindung zwischen

atheistischen Staaten und automatisch Unterdrückung von Religion zu bestehen.


Warum diese Verbindung? Derzeit ist jede der beiden großen Kirchen eng mit dem Staat verknüpft bzw. involviert. In einem Land wie z.B. Frankreich, wo Staat und Religion wesentlich mehr auseinander dividiert wurden als bei uns, kann man doch nicht zwangsläufig von mehr oder weniger Unterdrückung der Religion sprechen.

Vielleicht sind die Kirchen einfach aus der Historie heraus nur stets die "erste oder zweite Geige" gewöhnt?


Ein Staat sollte ALLEN ein angenehmes, etwas behütetes Leben mit einem mehr oder wenioger großen sozialem Netz usw. schenken. Das kann Religion nicht bieten, da Sie nur auf ihre EIGENEN Schäfchen fixiert ist, möchte aber in einem Staat für alle mitreden und ihre Macht erhalten.

Das geht nicht gut.
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Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Christel »

treumie hat geschrieben:Christel, für Dich scheint grundsätzlich eine Verbindung zwischen
atheistischen Staaten und automatisch Unterdrückung von Religion zu bestehen.

Warum diese Verbindung?
Weil ich kein Beispiel aus der Geschichte kenne, wo es anders war.

Und von Heinrich und Dir habe ich keinen anderen Eindruck gewonnen, das dass ihr für Unterdrückung / Abschaffung der Religion seid.
treumie hat geschrieben: Ein Staat sollte ALLEN ein angenehmes, etwas behütetes Leben mit einem mehr oder wenioger großen sozialem Netz usw. schenken. Das kann Religion nicht bieten, da Sie nur auf ihre EIGENEN Schäfchen fixiert ist, möchte aber in einem Staat für alle mitreden und ihre Macht erhalten.

Das sind Deine Vorstellungen von einem Staat. Es ist das Selbstverständnis unseres Staates für das Allgemeinwohl zu sorgen. – Aber in der Geschichte war das nie das Ziel eines jeden Staates.
Auch nicht das Ziel der Religion, oder besser der Religionen.

Aber für das Allgemeinwohl zu sorgen, ist das Selbstverständnis der christlichen Kirche(n). Sorge zu tragen für Menschen in Not, ganz unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Standes, ihres Glaubens. – Sie tut es.
„Jesus Christus, der Auferstandene, das bedeutet, dass Gott aus Liebe und Allmacht dem Tod ein Ende macht und eine neue Schöpfung ins Leben ruft, neues Leben schenkt.“ Dietrich Bonhoeffer (Das Wunder der Osterbotschaft)
Gelöscht_09041201

Re: Relgionen und Staaten, geht das gut?

Ungelesener Beitrag von Gelöscht_09041201 »

Christel hat geschrieben:Sorge zu tragen für Menschen in Not, ganz unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Standes, ihres Glaubens. – Sie tut es.
stimmt, ich vergass.....für Menschen in Not...
ein 9-jähriges Mädchen in Brasilien... ja wie hatte sich die Kirche da eingebracht, du wirst es wissen christel.. ??
Problem gelöst durch Rauswurf??

Du meinst, vielleicht ein Einzelfall? Was ist mit den hungertoten Kinder in Afrika wegen verpöhnter Empfängnisverhütung durch Kondome? ...für Menschen in Not.. unabhängig von ihrer Herkunft ??


und wenn sie nicht gestorben sind.....

und wenn es nicht so traurig wäre, hättest du heute den Witzbold des Tages verdient.


Christel hat geschrieben:Aber für das Allgemeinwohl zu sorgen, ist das Selbstverständnis der christlichen Kirche(n)
Genau das dient dem Machterhalt, dem "Stimmenfang" auf der unteren Ebene, quasi das Alibi.

Im MIttelalter war die Macht noch gefestigter, da hatte Kirche es nicht nötig sich im sozialen Bereich zu engagieren.
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